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Marcel Henocq
Komponist - Textschreiber - Sänger
 
 
 
 

Marcel Henocq hat auf seine künstlerische Karriere verzichtet, um sich ganz der Verkündigung des Evangeliums zu widmen. Dieser christliche Komponist, Textschreiber und Sänger hat mehr als 150 Lieder – von der Volksmusik bis zu den Spirituals – komponiert und ca. 15 Schallplatten und Kassetten aufgenommen. Übrigens hat er auch gern dazu beigetragen, diese Site zu bereichern, die ja auch ihm gewidmet ist.

 
 
Zeugnis von Marcel Henocq
 
Von der Music-Hall zum Evangelium !
 

Seit meiner frühesten Kindheit wollte ich wegen meiner angeborenen Sensibilität Künstler werden. Mit 15 Jahren spielte ich schon Trompete und trat im Theater auf. Dann wurde ich zusammen mit einem Partner musikalischer Clown. Ich war überglücklich, wenn die Kinder und Erwachsenen herzhaft lachten. Dies war schon eine Art, die Leute glücklich zu machen.

Übrigens konnte ich zwei Jahre lang bei Madeleine Veyron-Lacroix, einer Harfenspielerin und Gesangslehrerin in Paris, Unterricht nehmen. Sie entdeckte in dieser Zeit bei mir eine natürliche Begabung für den Gesang. Ich war 19 Jahre und mein Lebensweg schien bereits festgelegt: immer mehr hatte ich den Ehrgeiz, Künstler zu werden. Zu dieser Zeit spielte ich auch Trompete in einem Orchester, wo ich ab und zu Jazz improvisierte. Dann kam schliesslich der Wehrdienst. Ein Jahr lang musizierte ich in einem Orchester in Valenciennes und sorgte als Clown bei Weihnachtsfeiern für Stimmung.

Schliesslich wurde ich 1961 nach Algier versetzt, wo ich dank der göttlichen Fügung von einem jungen Soldaten das Evangelium kennenlernte und der mich mit der Bibel vertraut machte. Auf alle Fragen, die ich mir vorher gestellt hatte, fand ich nun eine Antwort. Es war für mich eine aussergewöhnliche Entdeckung. Ich las die Bibel, ja ich verschlang sie buchstäblich. Das war es, worauf ich seit langem gewartet hatte. In Algerien traf ich eine Gruppe von Christen, die mir die Freude am Evangelium weitergab. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es Leute gab, die ihren christlichen Glauben so intensiv lebten. Während ich das Evangelium entdeckte, wurde mir klar, wie unverträglich gewisse Aktivitäten mit meinem neuen Leben waren. Und dennoch waren das Theater und der Zirkus mein Lebensinhalt. Alles drehte sich darum. Aber ich begriff auch, dass meine Bekehrung ein Sprungbrett war, um wunderbare Erfahrungen zu machen.

So begann ich in den Kirchen zu singen. Natürlich empfand ich dort nicht den Rausch eines begeisterten Publikums, den die bekannten Sänger empfinden können. Aber das war auch nicht mein Ziel. An dem Tag, als ich begann, Lieder zu komponieren, wollte ich zunächst die alltäglichen Dinge des Lebens musikalisch vertonen und ausdrücken; alles, was mir weh tat, wie z.B. das Lied mit dem Titel «Omeyra». Es handelt sich um ein kleines Mädchen in Kolumbien, das bei dem Vulkanausbruch des Nevada del Ruiz unter entsetzlichen Umständen ums Leben kam. Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt noch daran. Man sollte dank meines Liedes dieses 12-jährige Mädchen nicht vergessen.

Mir wurde manchmal vorgeworfen, traurige und wehmütige Liedertexte zu schreiben. Es wird ja oft gesagt, die Clowns seien traurig und das stimmt auch! In der Welt, in der wir leben, können wir leider nicht ständig im Glück schwelgen. Es ist unmöglich, all das zu vergessen, was unsere Welt verfinstert, wie z.B. leidende Kinder, alleingelassene und arme alte Menschen und vom Krieg getrennte Familien. Angesichts des Elends in dieser Welt, muss man seine Traurigkeit ausdrücken, um seinen Zeitgenossen die Realität vor Augen zu halten, die viele nicht immer wahrnehmen. Man darf aber nicht vergessen, neben der Botschaft des menschlichen Leidens kann man auch die Hoffnung entdecken. Christus selbst hat immer seine Sensibilität und sein Mitgefühl für die leidgeprüften Menschen gezeigt.

Ich denke, jeder erhält von Gott ein oder mehrere Talente. Der Herr hat mir das Talent für den Gesang und die Musik geschenkt. Ausserdem übe ich seit über 10 Jahren auch ein Predigeramt aus. Wenn ich zwischen dem Gesang und der Predigt wählen müsste, würde es mir sehr schwerfallen, eine Entscheidung zu treffen. Das, was mir am Herzen liegt, ist einzig und allein, Gott zu gehorchen und Ihm zu dienen. Wenn er es beschliessen sollte, mich nach Afrika oder anderswo zu schicken, so würde ich dorthin fahren, um das menschliche Elend zu erleichtern. Das drücke ich auch in einem meiner Lieder mit den folgenden Worten aus: «Ich möchte in ein fernes Land fahren, wo die Unglücklichen krank und verwundet sind.» Selbst wenn es für mich eine seelische Belastung bedeuten sollte, würde ich dem Ruf des Herrn folgen.

 
* Auszüge eines Gesprächs, das vom Journalisten Michel Mayeur geführt wurde (SDT, Vie et Santé, janvier 1990), aus dem Französischen übersetzt von Karin Bouchot.
 
 
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