Vielleicht
haben Sie diesen überwältigenden Film Titanic gesehen,
der Ende des letzten Jahrhunderts den absoluten Besucherrekord
hielt und von vielen das
«achte Weltwunder» genannt wurde.
Welch ein Erfolg des menschlichen Erfindungsgeistes war doch dieses
majestätische Schiff, das am 10. April 1912 die Alte Welt verliess,
um New York anzusteuern. Es war der Stolz des Kapitäns, der Mannschaft
und der Passagiere, die alle von einer triumphalen Ankunft in der Neuen
Welt träumten. Ausserdem hatte man diesen wunderschönen Ozeanriesen
als nicht versenkbar angesehen, und alle Passagiere, die das Glück
hatten, an dieser Jungfernfahrt teilzunehmen, hatten ein totales Vertrauen
zu denjenigen, die es entworfen und gebaut hatten.
Wie aber jeder weiss,
versank der Luxusdampfer am vierten Tag nach seiner Abfahrt, nachdem
er einen Eisberg gerammt hatte. Wir erinnern uns auch, dass der hochmütige
Kapitän, der die Gefahr unterschätzt hatte, es nicht für
nötig hielt, die Geschwindigkeit zu reduzieren und den Kurs radikal
zu wechseln, um einen Schiffbruch zu verhindern. Und dies alles trotz
der Warnmeldungen von den Schiffen, die in seiner Nähe fuhren.
Er zog es leider vor, die programmierten Ankunftszeiten einzuhalten,
anstatt auf die Passagiere und die Mannschaft Rücksicht zu nehmen,
die er dadurch in Gefahr brachte.
Haben wir nicht auch manchmal den Eindruck, uns an Bord eines Überseedampfers,
auch
«Erde» genannt, zu befinden, den wir einst für nicht
versenkbar gehalten hatten und der jetzt ebenfalls im Begriff ist zu versinken,
eine Ähnlichkeit, die viele Autoren vor mir hervorgehoben haben. So erklärte z.B. der italienische Finanzminister Guilio Tremonti am 14. Juli 2011 vor dem Senat: «Wir sind wie die Titanic, die ihre Passagiere in der ersten Klasse auch nicht retten konnte» (1). Natürlich
gibt es immer eine Gruppe von Personen, die davon überzeugt ist, dass
die zahlreichen Anzeichen von Schwäche und Gefahren ignoriert werden können!
Besonders für die Grossen dieser Welt handelt es sich oft nur darum, die
Termine des festgesetzten Programmes zu respektieren. Zu viele unserer Machthaber
bestehen hartnäckig darauf, gelassen zu bleiben und dem erstaunlichen
Fortschritt der Wissenschaft und Technologien zu vertrauen, ohne die Nebenwirkungen
(Verschmutzung, Umweltzerstörung, Arbeitslosigkeit, Ausschluss aus der
Gesellschaft, Gewalt, Ungerechtigkeit u.s.w.) zu berücksichtigen. Wie
bei dem Steuermann Smith von der Titanic hindert ein unermesslicher
Hochmut unsere Kapitäne in der Politik und Wirtschaft daran, die Warnzeichen
zu erkennen und den Kurs zu ändern, bevor es für das Passagierschiff
«Erde» zu
spät ist. Kennen sie etwa nicht die Rede von Sir Winston Churchill, dieses
hervorragenden Politikers, der schon 1948 behauptete, dass
«die Menschheit
zum ersten Mal die absolut sicheren Mittel seiner eigenen Ausrottung besitzt,
ohne nennenswerte Fortschritte für das Gute gemacht zu haben oder von
weiseren geistigen Führern profitiert zu haben. Soweit ist also schon
das Schicksal der Menschheit gelangt» (2).
Leider werden auch heute noch jeden Tag auf der Welt unzählige Entscheidungen
getroffen und dies immer mehr auf Kosten eines grossen Teils der Menschheit,
wie es uns die Medien regelmässig zeigen. Ist also unser Schiff wirklich
so sicher? Kann man noch blindes Vertrauen zur menschlichen Weisheit haben? Vor einiger Zeit konnte man im Radio folgenden Werbespot hören:
«In
einer Welt, wo alles verloren geht, muss man sich wenigstens auf eine Person
verlassen können.»
Tatsächlich haben die meisten von uns
Befürchtungen, was die Zukunft anbelangt, und suchen einen vertrauenswürdigen
Mann am Steuer. Aber wer könnte wohl diese Person sein? Es gibt nur eine,
aber nicht irgendeine! Jesus Christus, Gottes Sohn, der vor 2000 Jahren zu
uns auf die Erde gekommen ist und uns den Weg zum sicheren Hafen gezeigt hat
(3). Deshalb sollten wir nicht blindlings diesem Luxusschiff
«Erde» vertrauen,
inmitten unserer aufgebrachten Welt ähnlich einem tobenden Meer, sondern
eher auf die Warnlichter achtgeben und unverzüglich das Rettungsboot ergreifen
(4), dessen oberster Kapitän Jesus Christus heisst. Er allein wird unser
Leben retten können, wenn wir es akzeptieren, ihm unser ganzes Vertrauen
zu schenken und den Kurs zu wechseln.
Karin Bouchot |
________ 1. Guilio Tremonti, Come sul Titanic affonda anche chi sta in prima classe, Webseite von La Repubblica, [online] http://www.repubblica.it/ (im August 2011 abgerufen). 2.
Churchill Winston, The Gathering Storm (The Second World War, Vol. 1), Boston, Houghton Mifflin Company, 1948. 3. Diesbezüglich erklärte der Philosoph und Prediger Henry Ward Beecher (1813-1887), die Bibel ist nichts anderes als unsere
«Karte, um den Schiffbruch zu verhindern, um uns zu zeigen, wo sich der Hafen befindet, um uns den Weg zu weisen, wie man ihn erreichen kann, indem man sich von den Sandbänken und Felsen entfernt».
4. Im Gegensatz zu den Rettungsbooten der Titanic, in denen nur 1178 Personen Zuflucht nehmen konnten, obwohl sich 2207 Personen an Bord befanden, kann uns allen im
«Rettungsboot» von Jesus Christus, unserem Erlöser, geholfen werden, wo die Zahl der Plätze nicht begrenzt ist. |