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Wie offenbart sich Gott den Menschen?
 
 

Diese Frage stellen sich viele Zeitgenossen, egal, ob sie sich Atheisten nennen oder auf der Suche nach einer geistlichen Dimension sind. Leider begnügen sich die meisten nur mit einer Mischung von verschiedenen Philosophien und Religionen, einer Art Religion «à la carte» ganz nach ihrem persönlichen Geschmack, die oft zur New-Age-Bewegung gehört, aber nichts mit dem echten Christentum gemeinsam hat. Für den aufrichtigen Gottessuchenden gibt es drei wahre Offenbarungen, die ihn zum christlichen Glauben führen können: die Natur, das moralische Gewissen und das Wort Gottes, die Bibel.


Die Natur

Im allgemeinen können wir feststellen, dass das religiöse Bedürfnis immer und überall auf der Welt tief im menschlichen Herzen verwurzelt war. Die oft dramatischen, menschlichen Lebensbedingungen und das Gefühl der Ohnmacht, verbunden mit dem natürlichen Wunsch nach Glück, Frieden, Stärke und Unsterblichkeit führten die Menschen dazu, eine höhere Macht anzubeten.

Wenn wir uns die Zeit nehmen, das Leben und die Natur zu beobachten, kommen unwillkürlich Gefühle der Bewunderung in uns auf und zugleich der Gedanke an eine höhere Macht. Der französische Philosoph Voltaire sprach von Gott dem «Uhrmacher», der alle Elemente der Natur bis in die kleinsten Einzelheiten genau geregelt hat. Selbst ein Atheist schaut staunend auf das sternbedeckte Himmelszelt, die erhabene Bergwelt, die entfesselten Naturkräfte sowie die Harmonie der Formen und Farben. Sollten alle diese unerklärlichen Phänomene wirklich nur ein Produkt des Zufalls sein? Der bekannte amerikanische Biologe von der Elite-Universität Princeton, Professor Edwin Carlston, drückt es sehr treffend aus: «Die Wahrscheinlichkeit, dass das Leben durch einen Zufall entstanden ist, kann man etwa mit der Hypothese vergleichen, dass ein ungekürztes Lexikon durch eine Explosion in einer Buchdruckerei entsteht.»

Die Chemiker, Physiker, Astronomen und Biologen, die sich mit den Geheimnissen der Natur beschäftigt haben, waren zum grossen Teil überzeugte Christen, wie z.B. der Astronom Johannes Kepler, der Naturwissenschaftler Carl von Linné, der französische Biologe Louis Pasteur, der Physiker und Mathematiker Isaac Newton und viele andere. Je eingehender sie studierten, umso mehr wurde ihr Glaube an Gott bestärkt. Gemäss Edouard Branly, dem französischen Nobelpreisträger für Physik, gibt es keinen Widerspruch zwischen der Wissenschaft und dem Glauben, weil sich die Wissenschaft mit der Schöpfung und der Glaube mit dem Schöpfer beschäftigen. Lassen wir zum Schluss noch den berühmten Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein zu Worte kommen: «Die Wissenschaft ohne die Religion hinkt, die Religion ohne die Wissenschaft ist blind.» Selbst Charles Darwin musste zugeben: «Die Annahme, dass das Auge einzig und allein durch die Evolution gebildet wurde, erscheint mir ehrlich gesagt völlig absurd», eine wirklich erstaunliche Erklärung von dem berühmten Biologen, wenn man an seine Ideen der Evolutionstheorie denkt. Es ist für uns ein eindeutiger Beweis dafür, dass auch er die Grenzen seiner Theorie erkannte.

Natürlich zwingt sich Gott den Menschen nicht auf, sondern offenbart sich nur einem sensiblen und demütigen Herz ohne jeglichen Hochmut. Oft können auch Enttäuschungen, Kummer, Schicksalsschläge und Krankheiten einen Menschen dazu bringen, Gottes Nähe zu suchen, während Reichtum und ein sorgloses Leben ohne Krankheit ihn leider meistens von Gott entfernen. Der Schöpfer bedient sich aber noch eines zweiten Elements, um sich der Menschheit zu offenbaren. Wir nennen es das moralische Gewissen.


Das moralische Gewissen

Wir können es als eine Art «innere Stimme» definieren, die uns hilft, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. So führen schlechte Taten sehr oft zu Gewissensbissen, lassen dem Sünder keine innere Ruhe und enden manchmal sogar in einem Reueakt. Bei einer guten Tat dagegen empfinden wir eine tiefe, innere Befriedigung und Freude.

Leider ist aber unser moralisches Gewissen nicht unfehlbar und kann auf Grund des Umfeldes und diverser Kompromisse stark beeinträchtigt werden. So wie eine Fensterscheibe regelmässig geputzt werden muss, damit wir die Aussenwelt klar erkennen können, braucht auch das moralische Gewissen einen zusätzlichen Helfer. Nur mit dieser dritten Offenbarung Gottes können wir etwas über die Natur des Schöpfers, seine Allmacht und seinen Plan für die Menschheit erfahren. Diese übernatürliche Offenbarung ist das Wort Gottes, die Bibel.


Das Wort Gottes, die Bibel

Die Referenz für die Christen ist die Bibel, das Alte und das Neue Testament, die von ca. 40 Autoren verfasst wurde. Aber kann man diesem alten Dokument wirklich volles Vertrauen schenken oder handelt es sich nur um ein historisches, poetisches und pädagogisches Lehrbuch? Hat die Bibel tatsächlich Autorität?

Die Autorität und Echtheit der Bibel

Im 19. Jahrhundert unternahmen die rationalistischen Kritiker alles Mögliche, um das Vertrauen der Christen zur Bibel als göttliche Offenbarung für die Menschheit zu zerstören. So akzeptierten diese Kritiker z.B. nur historische Tatsachen, die auch in den profanen Geschichtsbüchern bekannt waren, doch das Aufkommen einer neuen, wissenschaftlichen Disziplin, der Archäologie, liess versunkene Zivilisationen plötzlich wieder zum Vorschein kommen, von denen die biblischen Erzählungen berichteten und die in keinem anderen Geschichtsbuch bekannt waren. Dank der Archäologie konnte bewiesen werden, dass es keinen Widerspruch zwischen den biblischen Erzählungen und den archäologischen Funden gibt, und damit  bestätigte sie ungewollt die Echtheit der Bibel. Vielleicht erinnern sich noch einige Leser an den Bestseller aus dem Jahre 1955 von Werner Keller «Und die Bibel hat doch Recht», der damals in der Öffentlichkeit für grosses Aufsehen sorgte.

Im Jahre 1947 machte der Beduine Mohammed Dib einen einmaligen Fund, als er bei der Suche nach einem verlorenen Schaf in einer schwer zugänglichen Höhle Lederrollen entdeckte. Einige davon stammten sogar aus dem 4. und 2. Jahrhundert v. Chr. Die bedeutendste und am besten erhaltene Rolle enthielt den vollständigen Text des Buches vom Propheten Jesaja. Ein Vergleich mit den aktuellen Bibelübersetzungen beweist, dass der Text bis auf einige unbedeutende Veränderungen wortgetreu überliefert worden war, eine durchaus bemerkenswerte und ermutigende Tatsache für die Gläubigen!

Übrigens geben uns mehrere profane Autoren und Zeitgenossen der urchristlichen Gemeinde wertvolle Informationen über die Anfänge des Christentums und bestätigen die Existenz Jesu, wie z.B. Plinius der Jüngere (geb. 62, um 114 gestorben), Tacitus (um 55 geb. um 120 gest.), Sueton (um 69 geb. um 125 gest.) und natürlich der bekannte jüdische Historiker Flavius Josephus (geb. 37, um 100 gest.), der in seinem Werk «Jüdische Altertümer» schreibt: «Um diese Zeit lebte Jesus, ein sehr weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er vollbrachte nämlich ganz unglaubliche Taten und war ein Lehrer der Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele aus dem Griechentum an sich. Dieser war der Christus und, obwohl ihn Pilatus auf Betreiben der Elite unseres Volkes zum Kreuztod verurteilt hatte, wurden ihm seine früheren Anhänger trotzdem nicht untreu. Er erschien ihnen nämlich wieder lebendig, so wie die von Gott gesandten Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm im voraus angekündigt hatten.»

Aber die wertvollsten Dokumente, die über Christus berichten und seine Existenz bestätigen, sind vor allem die Bücher des Neuen Testaments, besonders die Evangelien. Schon im Alten Testament kündigten die zahlreichen Prophezeiungen unter anderem das Leiden und den Tod dieses Christus an; ein weiterer Beweis für die Echtheit der Bibel, dieses einmalige Dokument.

Die Prophezeiungen

Nach Ansicht der Spezialisten enthält die Bibel mehr als tausend Prophezeiungen, von denen sich schon ein sehr grosser Teil realisiert hat. Diese dienen aber nicht dazu, die Neugierde der Leser zu befriedigen, sondern vor allem die Christen in ihrem Glauben zu stärken. So beschreibt z.B. das Buch von Jesaja im Alten Testament die Geburt, das Leben, das Schicksal und Werk des Messias (Jesaja 53). Er ist aber nicht der einzige Prophet, der vom kommenden Messias spricht.

Einige erstaunliche Weissagungen sind z.B. im Buch von Micha (Mi 5.1), wo die Geburt Jesu in Bethlehem angekündigt wird, deren Erfüllung im Neuen Testament (Matthäus 2.1-6, Lukas 2.1-20) beschrieben wird. Jesaja prophezeit, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wird (Je 7.14), was von den Evangelisten Matthäus (Mt. 1.18-25) und Lukas (Lu 1.26-28) bestätigt wird. Die Prophezeiung von der Ablehnung Jesu von seinem eigenen Volk (Jesaja 53.1-3, Psalm 118.22) wird im Neuen Testament von Matthäus (Mt. 26.3-4), Johannes (Jo 12.37-43) und in der Apostelgeschichte (Ap 4.10-11) eindeutig geschildert. Sogar die Kreuzigung des Messias wurde schon viele Jahrhunderte zuvor angekündigt (Jesaja 53.7-8) und von den Evangelisten Matthäus (Mt 27.31) und Markus (Ma 15.20,25) beschrieben. Der Prophet Jesaja (Je 53.5-8) erklärte, dass der kommende Messias als Opferlamm für die Sünden der Menschen sterben müsste, was im Neuen Testament von Johannes (Jo 1.29 und 11.49-52) sowie in der Apostelgeschichte (Ap 10.43 und 13.38-39) bestätigt wird. Auch das grösste Ereignis und Fundament des christlichen Glaubens, die Auferstehung des Messias von den Toten, wird in den Psalmen angedeutet (Ps 16.10). Diese Prophezeiung wird von Matthäus (Mt 28.1-10) und in der Apostelgeschichte (Ap 2.22-32) bestätigt.

Diese Voraussagen bezüglich der Person und des Werkes von Jesus Christus haben sich selbst in den kleinsten Einzelheiten erfüllt, obwohl sie vom Propheten schon mehrere Jahrhunderte vor der Geburt Jesu angekündigt wurden! Ist das nicht ein handfestes Argument dafür, dass die Bibel wirklich göttlichen Ursprungs sein muss? Im Neuen Testament, im 2. Brief des Apostels Petrus, im 1. Kapitel, Vers 21, bestätigt sich diese Vermutung: «Denn niemals haben sich die Propheten selbst ausgedacht, was sie verkündigen. Immer war es der Heilige Geist, der sie beauftragte und dazu trieb, das auszusprechen, was Gott ihnen eingab.»


Schlussfolgerung

Ganz allgemein können wir feststellen, Gott spricht zu uns in der Natur und im Gewissen, zwei nützliche, aber unvollständige Offenbarungen. Deshalb ist die dritte oder auch geschriebene Offenbarung – sein an die Menschheit gerichteter Brief – wirklich unerlässlich, um Gottes Absicht, seinen Erlösungsplan für uns zu verstehen. Seine Heilige Schrift soll uns helfen, den Weg zu finden, der zu ihm führt.

Der christliche Glaube ist also keine verschwommene, nebelhafte Angelegenheit. Natürlich muss das Herz von Gefühlen des Dankes und der Anerkennung für unsere Erlösung dank des Opfertodes Jesu Christi erfüllt sein. Dieser sentimentale Aspekt ist aber in Zeiten der Anfechtungen und harter Schicksalsschläge oft nicht ausreichend, weil der Gläubige gerade in diesen Momenten eine sehr solide Glaubensbasis benötigt (Römer 10.17).

Es wäre für einen Gottessuchenden wirklich tragisch, sich nur eine persönliche Religion à la carte, ein Gemisch von verschiedenen religiösen Philosophien oder Doktrinen, zusammenzubasteln. Ein derartiger persönlicher Glaube kann auf Dauer den Menschen leider keine Lösung für den Sinn der menschlichen Existenz bieten. Im Gegenteil, wer diesen oft gewählten Weg geht, wird unweigerlich Schiffbruch erleiden und nie eine zufriedenstellende Antwort auf die drei fundamentalen Fragen des Menschen erhalten können: Woher komme ich? Warum bin ich auf dieser Erde? Wohin gehe ich am Ende meines Lebens?

Karin Bouchot

 
 
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