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Jesus, ein wahrer Freund,

aus den Augen verloren und wiedergefunden

 
Autobiographisches Zeugnis von Karin Bouchot
 
 
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Als ich ein Kind war, hatte ich einen Freund, der mir stets zur Seite stand und mich vor allen Gefahren beschützte, wie z.B. als ich im Alter von sechs Wochen bereits sterbenskrank war. Er wollte es anscheinend, dass ich am Leben blieb und veranlasste sicher auch meine Mutter, mich unter Lebensgefahr zu Fuss von Boitzenburg nach Berlin zurückzuholen, obwohl die Russen und Mongolen 1945 bereits die Oder überschritten hatten und schon in Richtung Berlin, die Hauptstadt des dritten Reiches, marschierten. Zwar hatte ich diesen unbekannten Beschützer nie gesehen, aber er begleitete mich sowie meine Mutter ständig, als meine Heimatstadt in Schutt und Asche versank. Er war es auch, der in meinem Herzen die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies erweckte, sobald ich wohltuende und herrliche Kirchenlieder hörte.

Doch mit den Jahren erkaltete leider meine Liebe zu diesem unsichtbaren Freund, dessen Namen ich seit meiner Konfirmation trug, ohne mich seiner Bedeutung voll bewusst zu sein. Es war Jesus Christus, der Sohn Gottes, der aus bedingungsloser Liebe zu mir und der gesamten Menschheit den Opfertod auf sich genommen hatte, um mir und der ganzen Welt das ewige Leben in seinem Reich zu schenken. So verlor ich allmählich diesen einzigartigen Begleiter aus den Augen, rief ihn nur noch in Notsituationen im Gebet an. Aber trotz meiner Untreue blieb er mir treu, ohne meine persönliche Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Wie weh tat es ihm dann sicher jedesmal, wenn ich unbedachte Entscheidungen traf, die nicht seinem Willen für mein persönliches Glück entsprachen. Geduldig liess er es zu, als ich mich Hals über Kopf in eine Berufskarriere stürzen wollte, obwohl er einen anderen Plan vorgesehen hatte. Um meinen allzu grossen Ehrgeiz zu bremsen, liess er die Krankheit als unausweichliche Folge zu, damit ich mir endlich die Zeit nahm, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Er litt jedoch gleichzeitig mit mir, weil er die bedingungslose Liebe verkörpert. Immer wieder korrigierte er meinen Lebensweg, denn ich wollte ja meine Grenzen einfach nicht wahrhaben und meine körperlichen Schwächen nicht zugeben.

Als ich meine Heimatstadt zum zweiten Mal verliess, um unbedingt Karriere im Ausland zu machen, hatte dieser treue Freund ganz andere Pläne mit mir vor. So schenkte er mir drei Wochen nach meiner Ankunft in Paris einen gläubigen und treuen Mann, der mir sofort liebevoll zur Seite stand und stets auf meinen Gesundheitszustand bedacht war. Dieses Kapital «Gesundheit» verstand ich leider nie gut zu verwalten, und mein unerwarteter «Schutzengel» wurde der beste Verwalter und Berater. Zusammen mit meinem zuverlässigen Lebensgefährten machte ich mich jetzt auf die Suche nach dem grossen Freund der Menschheit, Jesus Christus, und nach vielen Jahren hatten wir ihn beide endlich wiedergefunden und wollten dieses Erbe auch an unseren einzigen Sohn weitergeben.

Nun haben wir unser gemeinsames Leben schon seit mehr als 50 Jahren auf diesem festen Fundament bauen dürfen, und Jesus Christus hat uns trotz vieler Schicksalsschläge nie fallen gelassen, sondern uns immer wieder die Möglichkeit gegeben, die steilen Klippen auf dem Lebensweg zu überwinden. Der Weg, den er uns vorschlägt, ist zwar keine bequeme, asphaltierte Uferpromenade, sondern gleicht eher dem beschwerlichen Aufstieg eines Bergsteigers auf einem engen, mit vielen Steinen und Hindernissen gesäten Pfad. Doch sagt man nicht: «Je beschwerlicher der Aufstieg, desto schöner die Aussicht!» Und wenn wir entmutigt sind und ihn um Erlösung vom Übel bitten, steht er uns hilfreich zur Seite und erleichtert unsere Last. Dann lädt er uns ein, auch den Rest unseres Weges mit ihm zu gehen. In seinen Heiligen Schriften, der Bibel, ermuntert er uns, ihm zu folgen, denn er selbst ist ja auch diesen engen und mühsamen Pfad bereits hier auf Erden gegangen, sogar bis zum Berg von Golgatha, dem Ort seiner Kreuzigung. Seine Versprechen im Neuen Testament sind keine leeren Worte wie die vieler Menschen. Wir können uns auf sie verlassen und Jesus voll vertrauen.

Die Gültigkeit der biblischen Versprechen durfte ich übrigens schon mehrmals dank unerwarteter Heilungen erfahren. So ist die nachstehende persönliche Erfahrung mit Gott nur eine von vielen. Als mein Mann eines Tages darauf bestand, einen Lungenspezialisten aufzusuchen, hielt ich diese Empfehlung noch für übertrieben. Tatsächlich hatte ich seit Monaten kleine Atembeschwerden. Trotzdem wollte ich mich nicht auf jede auftretende Beschwerde konzentrieren, denn meine Autoimmunkrankheit (Sjögren-Gougerot Syndrom) war sowieso schon komplex genug.

Um meinen fürsorglichen Mann zu beruhigen, gingen wir gemeinsam zu einem bekannten Facharzt im Universitätsklinikum, der mich auch sofort gründlich untersuchte (Röntgen, Scanner, Spirometrie). Seine Diagnose war eindeutig und traf uns wie ein Hammerschlag. Mein Syndrom hatte nun auch noch die Lunge angegriffen und mir eine Lungenfibrose «beschert», die man mit intensiven Kortison-Inhalationen nur stabilisieren, aber nie komplett heilen konnte. Gott sei Dank war diese Komplikation des Syndroms noch im Anfangsstadium, und das auch nur, weil meine «bessere Hälfte» so gut auf mich aufgepasst hatte! Von nun an hiess es, ein Jahr lang mehrmals am Tag zu inhalieren, was ich auch genau befolgte, wollte ich doch noch retten, was zu retten war.

Im folgenden Jahr wurde wieder das übliche Protokoll angewandt und anschliessend eine Bilanz der vorgeschriebenen Therapie gezogen, und zwar diesmal von einem Facharzt für Lungenfibrosen, der uns ganz erstaunt erklärte, er könne keinerlei Spuren von der ehemaligen Pathologie erkennen. Ganz offensichtlich handelte es sich für ihn um ein unerklärliches Phänomen, was übrigens ein Jahr später wieder bei einer neuen Kontrolle bestätigt wurde, obwohl sein Vorgänger und er die Fibrose ganz eindeutig für unheilbar  erklärt hatten.

Wie im vorigen Jahr konnten wir von neuem erleichtert, freudig und mit dankbaren Herzen nach Hause gehen, denn wir wussten genau, von wem die Heilung kam. Es war ganz einfach der Schöpfer aller Kreaturen einschliesslich meiner Wenigkeit, der unsere Gebete erhört und sein Versprechen eingehalten hatte, denn «bei Gott ist eben nichts unmöglich» (Lukas 1.37).

Vielleicht sehnst auch Du Dich, lieber Leser, nach einem so wunderbaren, zuverlässigen Freund und Beschützer. Dann folge ihm und seinem Beispiel, das er uns allen auf dieser Welt gegeben hat und wovon das Evangelium berichtet. Lass dich nicht von nutzlosen, menschlichen Theorien verwirren und auch nicht wegen der Scheinheiligkeit vieler Namenschristen entmutigen, sondern nimm das beispielhafte Leben von Jesus Christus zum Vorbild. Liebe nur Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, von ganzem Herzen und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Und wenn Du mal wieder einen falschen Schritt auf Deinem Lebensweg getan hast und ihn um Vergebung bittest, ist er jederzeit bereit, Dir zu vergeben und zu vergessen.

Seine Fähigkeit, uns Menschen vergeben zu können, hatte einen hohen Preis für ihn, und zwar den Tod am Kreuz für unsere Sünden. Er war der Beweis für die bedingungslose Liebe Jesu zu uns. Diese unverdiente Gnade, das ewige Leben ohne Schmerzen, Krankheiten und jegliches Böse eines Tages erhalten zu können, wie es z.B. im 21. Kapitel der Offenbarung beschrieben wird, ist das Fundament des christlichen Glaubens und das grösste Geschenk aller Zeiten. So wird eines Tages, vielleicht in nicht allzu weiter Ferne, die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, die in den Herzen vieler Menschen schlummert, ganz bestimmt von Jesus Christus, unserem Freund und Erlöser, gestillt werden.

 
Karin Bouchot
 
 
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